Um die Arbeit der Misheel-Kids-Stiftung zu unterstützen, reifte in der Pferdeliebhaberin ein ehrgeiziger Plan: ein Wohltätigkeitsritt, der die Mongolei von ihrem westlichsten Zipfel bis zum östlichsten Ende durchmisst: 3100 Kilometer im Sattel, zehn Wochen Reiten, Tagesetappen von jeweils rund 50 Kilometern, und das alles für die gute Sache – wenn das kein Superlativ sein soll, was dann?
Vom Altai-Gebirge bis an die chinesische Grenze
Unvergesslicher Wanderritt über 3100 Kilometer:
Der „Great Mongolian Ride“ unterstützt schutzbedürftige Kinder
Es gibt kleinere und größere Superlative: Ist es für die einen die maximale Herausforderung, während einer einzigen Adventssaison auf jedem größeren deutschen Weihnachtsmarkt einen Glühwein getrunken zu haben, streben andere vielleicht danach, innerhalb eines Jahres jeden Alpenpass per Fahrrad zu bezwingen – was zählt, ist die Challenge, das beglückende Gefühl, sagen zu können: Geschafft!
Etwas zu bescheiden spricht die gebürtige Schweizerin Gabriella Schmidt-Corsitto von „einem der längsten“ Wohltätigkeits-Ritte der Welt, wenn es um den „Great Mongolian Ride“ geht. Die Dentalhygienikerin lebt seit fast einem Jahrzehnt in der Mongolei und kümmert sich dort mit ihrer „Misheel Kids Foundation“ um die zahnärztliche Versorgung von Kindern. Warum das so wichtig ist, erklärt Schmidt-Corsitto so: „Nachdem die Mongolei 1990 aus dem Schatten der Sowjetunion heraustrat, hatten und haben dort viele Menschen Probleme, sich an eine moderne und schnelllebige Welt anzupassen.“ Zu dieser „modernen“ Welt gehören Zucker und Süßigkeiten, und insbesondere bei Kindern führte der Zuckerkonsum zu einer drastischen Verschlechterung der Mundgesundheit.
Die Misheel Kids Foundation
Um die Arbeit der Misheel-Kids-Stiftung zu unterstützen, reifte in der Pferdeliebhaberin ein ehrgeiziger Plan: ein Wohltätigkeitsritt, der die Mongolei von ihrem westlichsten Zipfel bis zum östlichsten Ende durchmisst:
3100 Kilometer im Sattel, zehn Wochen Reiten, Tagesetappen von jeweils rund 50 Kilometern, und das alles für die gute Sache – wenn das kein Superlativ sein soll, was dann?
Gabriella Schmidt-Corsitto selbst sagt über den Trip und seinen Hintergrund: „Wer da mitmacht, erlebt nicht nur ein einzigartiges Reitabenteuer, sondern unterstützt auch noch die ärmsten der armen Kinder der Mongolei, die dringend zahnärztliche Versorgung benötigen, damit sie in Zukunft morgens ohne Zahnschmerzen zur Schule und abends ohne Zahnschmerzen ins Bett gehen können.“
20 Prozent des Reisepreises fließen ohne Umwege an die „Misheel Kids Foundation“. Die Organisatorin selbst reitet seit ihrer Kindheit – sie hat schon so ziemlich jeden Winkel des ostasiatischen Landes vom Pferderücken aus gesehen und dabei immer wieder Gruppen Gleichgesinnter durch Berge und Steppen begleitet. Jetzt also die ultimative Herausforderung: vom Altai-Gebirge im Westen bis an die chinesische Grenze, von der Provinz Bayan-Ulgii bis nach Dornod im äußersten Osten des Landes.
Bei der Realisierung dieses einzigartigen und ehrgeizigen Vorhabens setzt die Organisatorin auf die Erfahrung von Saara und Baagii – eine mongolische Pferdehüterfamilie, die seit zwei Jahrzehnten Pferdewanderungen und Expeditionen anbietet und für ihren exzellenten Service sowie für aufregende Reiterlebnisse bekannt ist.
Schmidt-Corsitto weiß bestens, dass nicht alle, die sich für den „Great Mongolian Ride“ interessieren, über ausreichend Zeit, Kondition und Mittel verfügen, um über die gesamte Distanz zu gehen. Deshalb bietet sie neben dem Komplettpaket auch die Teilnahme an einzelnen Etappen an:
„Sie können an der zehnwöchigen Expedition teilnehmen oder an einem kurzen Zehn-Tage-Sprint.“
Start ist am 20. Juli, zum letzten Mal werden die Teilnehmenden der ganzen Tour am 23. September absatteln. Gute Nachricht für alle, die an ihrem eigenen Durchhaltevermögen zweifeln: „Nach zehn Tagen Reiten werden wir einen Ruhetag einlegen“, verspricht die Organisatorin: „An diesem Tag können auch neue Reiter zu uns stoßen und Reiter, die ihre Strecke abgeschlossen haben, mit dem Auto nach Ulaanbaatar zurückkehren.“
Jedem Teilnehmer werden zwei Pferde zur Verfügung gestellt, „frische“ Pferde warten etwa alle 500 bis 1000 Kilometer an dafür vorgesehenen Stellen, erklärt Schmidt-Corsitto weiter. Ganz klar: Was eine Herausforderung für den Menschen darstellt, bedeutet auch für die Tiere Arbeit – aber die nehmen’s außerordentlich sportlich: „Die Pferde der Mongolei lieben es, lange Strecken zu laufen – sie sind einzigartig in ihrer Ausdauer, Trittsicherheit und Kraft“, schwärmt die Veranstalterin des Wohltätigkeits-Abenteuers. Geritten werden in der Mongolei nur Wallache, Stuten sind für die Zucht und die Milchproduktion vorgesehen. Die mongolischen Hauspferde zeichnen sich aufgrund ihrer relativ kurzen Beine durch einen eher schnellen Trab und flachen Galopp aus, während sie den von den konstitutionell ähnlichen Islandpferden bekannten Tölt nicht so häufig beherrschen.
Wie wichtig Pferde für die Mongolen sind, zeigt sich an diesen Zahlen: Rund drei Millionen Menschen leben in dem Land, das etwa viereinhalb mal so groß ist wie Deutschland – damit zählt die Mongolei zu einer der am dünnsten besiedelten Regionen der Erde. Und dieses Land teilen sich die drei Millionen Menschen mit – genau: drei Millionen Pferden!
Great Mongolian Ride
Neben dem puren Reiterlebnis ist der „Great Mongolian Ride“ die beste Gelegenheit, in Landschaften einzutauchen, die es so in keinem anderen Winkel der Erde zu sehen gibt, unter dem intensivsten aller möglichen Sternenhimmel zu schlafen, kurz: die perfekte Balance zu finden zwischen körperlicher Herausforderung, geistig-kultureller Tiefenentspannung und einem unvergesslichen Naturerlebnis. Und wem das immer noch nicht nah genug am größtmöglichen aller Superlative ist: Dieses einmalige Reiseerlebnis hilft, die Arbeit der Misheel Kids Foundation zu unterstützen. Besser geht’s wohl kaum.
Detaillierte Informationen über den „Great Mongolian Ride 2022“ und die Arbeit der Stiftung: www.saraas-horse-trek-mongolia.com | www.misheel-kids-foundation.com
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