Am allerliebsten würden wir den Dienstleistern von 4my.horse ein Label verleihen. Ein Label, das ganz klar diejenigen auszeichnet, die sich besonders für das Wohl der Pferde einsetzen. Deren Pferdeausbildung den natürlichen Bedürfnissen der Pferde entgegenkommt und deren Heilmethoden einer näheren Prüfung standhalten.
Eines haben die Dienstleister auf 4my.horse gemeinsam: alle wollen sie sich für das Wohlergehen der Pferde einsetzen. Mit ihrem Versprechen, welches sie mit dem Ausfüllen ihrer Onlinepräsenz geben, unterstreichen sie diese Absicht. Doch ist dies alleine schon ein Gütesiegel für die Qualität der auf 4my.horse angebotenen Dienstleistungen?
Vertrauen ist gut, Messen ist besser
Am allerliebsten würden wir unseren Dienstleistern ein Label verleihen. Ein Label, das ganz klar diejenigen auszeichnet, die sich besonders für das Wohl der Pferde einsetzen. Deren Pferdeausbildung den natürlichen Bedürfnissen der Pferde entgegenkommt und deren Heilmethoden einer näheren Prüfung standhalten.
Doch würde unser Label einer näheren Prüfung standhalten?
Ich will es genau wissen und treffe mich mit Conny Vontobel. Conny ist die Präsidentin der IG Pferdewohlergehen und als engagierte, angehende Tierärztin (im 10. Semester) die richtige Ansprechperson, um auch die fachlichen Aspekte in die Überlegungen mit einbeziehen zu können.
Mit einigem Erfolg hat Conny bereits umgesetzt, wovon wir noch träumen. Mit der Schaffung eines Labels für Kinderreitschulen versucht sie und ihr Team einen Qualitätsstandard für pferdegerechte Kinderreitschulen zu setzen. In diesem ist beispielsweise geregelt, dass Reitschulpferde nicht mehr als drei Mal pro Tag eingesetzt werden und dass ihnen mindestens ein Mal pro Woche eine angepasste Ausgleichbeschäftigung geboten wird. Damit übernimmt das Label für die vierbeinigen Hauptakteure praktisch die Rolle einer Arbeiterlobby.
Wissen wirkt Wunder!
Mit diesem Label setzt die Interessengemeinschaft konsequent um, was sie sich auf die Fahne geschrieben hat: Die Vermittlung von Wissen, hin zu einem neuen, zeitgemässem Umgang mit unseren Pferden. Wo mit wertvollen Fachvorträgen den Erwachsenen Verständnis für die Bedürfnisse der Equiden vermittelt wird (die Kurse sind zu finden auf 4my.horse), wird den Kindern bereits vom Start weg die bestmögliche Voraussetzung geboten, um die Welt der Pferde für sich entdecken zu können. Diese Kinder werden in naher Zukunft eine neue Norm mitbestimmen können.
Kein Patentrezept
Eines kann mir Conny an diesem Treffen leider nicht mitgeben; ein Patentrezept für die Schaffung eines Labels. Denn es gibt einige Hürden zu überwinden.
Unterschiedliche Auffassungen. Alle Beteiligten meinen es gut und jeder bringt seine Ansicht mit ein, wieso genau dieser eine Aspekt für die Verleihung eines Labels wichtig ist.
Fehlende Ressourcen. Neben kompetenten Fachpersonen (Tierärzte, bewährte und erfahrene Trainer) für die Beurteilung der zu prüfenden Dienstleister benötigt es auch Personal für die Koordination und Administration. Und es benötigt Geld. Denn bei einem fairen Label sollen diese Personen für ihre Leistungen auch fair entschädigt werden.
Sinnvolle Publikationsmöglichkeit. Suchende müssen die mit einem Label ausgezeichneten Dienstleister problemlos finden können. Der Aufwand für die Erlangung eines Labels soll ja auch mit motivierten Kunden belohnt werden.
Mit kleinen Schritten ans Ziel
Noch wissen wir nicht genau, wie das 4my.horse-Label der Zukunft aussehen soll. Wir können es aber herausfinden, indem wir uns schrittweise der Vision eines Labels nähern. Und dies ist unser Umsetzungsplan:
- Schritt 1: wir erarbeiten Beurteilungskriterien, welche auf unsere 8 Dienstleistungskategorien abgestimmt sind.
- Schritt 2: wir fragen die Community, welche Kriterien sie als relevant erachten.
- Schritt 3: wir erstellen Feedbackformulare (mit unserem Tool 4else).
- Schritt 4: Mitgliedern unseres Portals wird die Möglichkeit gegeben, Dienstleister zu bewerten. Denkbar ist, dass sie dafür Credits erhalten (anrechenbar beispielsweise an Kursbesuche).
- Schritt 5: Profis wird die Möglichkeit geboten, diese Bewertungen in ihre Onlinepräsenz einbauen zu lassen.
- Schritt 6: ‚Frag einen Freund‘ – Members erhalten auf ihrem Profil eine Auflistung der abgegebenen Ratings. Das sorgt für Transparenz und Fairness, denn nur guten Freunden (oder Mitgliedern mit glaubwürdigen Ratings) wird vertraut.
- Schritt 7: Nachdem im Zeitraum von voraussichtlich zwei Jahren genügend Erfahrungen gesammelt werden konnten, wird geprüft, ob die Schaffung eines Labels eine folgerichtige Konsequenz ist oder ob dieser Schritt allenfalls gar nicht mehr notwendig sein wird.
Eine Frage des Geldes
Bis und mit Schritt 3 wird persönlicher Einsatz gefragt sein. Ab Schritt 4 kommt der Entwickler ins Spiel. Und das kann erfahrungsgemäss teuer werden. Wir werden also Geld benötigen.
Huhn oder Ei
Die Frage ist nun, ob wir genügend Pferdefreunde dazu bewegen können, mit dem Bezahlen der Membershipgebühr diesen Ausbau mitzufinanzieren. Oder ob wir zuerst diesen Mehrwert anbieten müssen, damit als Folge davon genügend Member mit ihren Beiträgen den Entwicklungsaufwand refinanzieren werden.
Denkbar wäre natürlich auch die Lancierung eines Crowdfunding für eine solche Funktion. Darin haben wir ja schon etwas Erfahrung.
Die Community entscheidet mit
Rückmeldungen aus der Community sind eine echte Bereicherung unseres Portals. Sie dienen dazu, dass wir unsere Vision nicht aus den Augen verlieren und Wege finden, um diese umzusetzen. Naheliegend daher, dass wir unsere Community zu unserem Vorhaben befragen werden!
Der Austausch mit Conny war intensiv und produktiv. Auf dem gemeinsamen Weg zurück zum Hauptbahnhof kommen wir auf unsere Motivation zu sprechen, welche zur Schaffung der IG und des Pferdeportals geführt haben. Interessanterweise bezeichnen wir beide uns nicht als Tierschützerinnen, sondern eher als Botschafterinnen auf dem Weg zu einem bewussteren, verantwortungsvollen Umgang mit Pferden.
Foto Tiegerscheck im Shettytyp von Svenja Hanne
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