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Herzenssprache

von | 27. Mai. 2025 | 0 Kommentare

Herzsprache

Erschienen im PASSION 04/24 von Theres Misar
Wer sich mit Petra Habegger unterhält und über einen offenen, wachen Geist verfügt, ist schnell fasziniert von der zierlichen engagierten Pferdefrau. Was sie erzählt erzeugt beim Zuhörer ein unglaublich leichtes unbeschwertes Bild vom Reiten und dem Umgang mit Pferden. Ihre Ausbildungen in „Cosmogetic Live Coach“ „Cosmogetic Healing und „Cosmogetischer Trauerbegleiter“ hatten sicher einen grossen Einfluss auf ihren Weg, den sie heute geht. Oft passiert ihr jedoch, dass sie belächelt und ihre Erzählungen und das Erfahrene in die esoterische Ecke gestellt wird. Zu Beginn fühlte sie sich verletzt und betroffen von abwertenden Äusserungen. Heute kann sie gelassen damit umgehen. Die Rückmeldungen ihrer Schüler und die der Pferde bestätigen sie auf ihrem eingeschlagenen Weg. Sie will niemanden überzeugen oder missionieren. Ihre Arbeit und ihr Reiten praktiziert sie ausschliesslich mit interessierten Menschen, die offen sind für ihre Arbeit.

Aufgewachsen im kleinen idyllisch gelegenen Dorf Mümliswil, ganz in der Nähe des Naturparks „Thal“, kam Petra durch ihren Vater zum Pferd. Auf dem traditionell geführten Bauernhof lebten neben Kühen, Schweinen, Hühnern und Kaninchen auch immer zwischen sechs und fünfzehn Pferde. Zudem war der Hof auch Hengststation, alle Pferde waren Privatbesitz der Familie. Klein Petra hatte so gar keine Vorliebe für häusliche Arbeiten und war dadurch meistens bei den Pferden anzutreffen. Die selber gezüchteten Fohlen wurden nach dem Aufenthalt auf der Fohlenweide zuhause in Eigenregie angeritten. Mit ca. sechs Jahren bekam Petra ein eigenes Pferd, den Eidgenoss Zierl vom Vater „geschenkt“. Ein selbstständiger Umgang mit Pferden – und dazu zählte auch ausreiten – war für klein Petra etwas ganz Normales. Der Berufsweg der jungen Frau war eigentlich schon vorgezeichnet und so absolvierte sie die Lehre zur Bereiterin. Mit dieser Ausbildung arbeitete Petra die nächsten zehn Jahre. Ihr Herz schlug für den Springsport mit seiner Faszination für Tempo und Action. Junge Pferde auszubilden wurde ebenso zur Passion von Petra Habegger. Diese Passion ist geblieben und auch ein Teil ihres Ausbildungsangebots geworden.

Sie ist verheiratet mit Martin Habegger, auch er ein bekannter Springreiter, Trainer und Parcourbauer. Mit vier gemeinsamen Kindern, Hunden, Ausbildungspferden sowie Reitunterricht und Vorträgen ist Petras Alltag alles andere als langweilig.

Der Umgang mit Pferden bei ihrem Vater war immer sehr unkompliziert. Petra hatte schon als Kind eine innige Verbindung zu Tieren. Sie persönlich nennt es „Herzenssprache“. Für sie war das nichts Spezielles oder Ungewöhnliches. Erst später, während ihrer Ausbildung und im Beruf stellte sie fest, dass nicht alle Pferde so problemlos zu händeln waren wie die Eigenen.

Dieses sich Verbinden können mit Pferden betrachtet Petra bei sich nicht als aussergewöhnliche Gabe. Laut ihrer Aussage kann das jeder lernen, der dafür offen und bereit ist. „Uns steht oft unser Verstand im Weg, unsere andere Seite, die gar nicht will, dass es uns leichter, besser geht. Hören oder lesen wir etwas Neues, Ungewöhnliches, meldet sich diese Seite meist umgehend mit Zweifeln, weil etwas auf den ersten Blick abwegig erscheint“.

Beim gemeinsamen Gespräch mit PASSION versucht Petra die Herzensprache und die Verbindung zum Pferd in Worte zu fassen. Was sich als nicht leichtes Unterfangen gestaltet. Vieles ist auf den ersten flüchtigen Blick nicht logisch, oder greifbar. Ihr grosser Wissens- und Erfahrungsschatz hat viel mehr mit „Fühlen“ und Intuition, als mit technischen Anleitungen zu tun. Die Macht der Gedanken kann mit uns, oder gegen uns arbeiten. Das hat sogar einen wissenschaftlichen Namen, es nennt sich „Manifestation“. Gedanken werden Wirklichkeit. Die Aussage, mein Pferd ist ein „Bock“ lässt das Pferd zum „Bock“ werden.
Kontrolliere deine Gedanken, um zum Wohl von dir und deinem Pferd zu handeln.

„Ich reite immer zu meinem eigenen und zum Wohl meines Pferdes“.

Pferde benötigen Raufutter

Petra arbeitet mit inneren Bildern. Dem Pferd durch ein entsprechendes Bild vermitteln, wie ich die „Gespensterecke“ in der Halle locker flockig durchreite, bewirkt Wunder. Reiten hat für Petra Habegger viel mit Bewusstsein zu tun und genau zu wissen was man will. Im Hier und Jetzt sein. Gedanken keine Beachtung schenken, die im Moment nicht in die Situation passen. Konzentriert sein was wir gedanklich an unser Pferd senden. Wir Reiter müssen das Vertrauen unserer Pferde gewinnen. Vieles, was wir Menschen als dummes oder gegen uns gerichtetes Verhalten von Pferden interpretieren, entsteht aus fehlender Kommunikation, unbewusstem Reiten oder Unzuverlässigkeit seitens des Menschen dem Pferd gegenüber.

Ich zeige interessierten Reitern auf, wie sie sich durch meine Anleitungen mit ihren Pferden verbinden können. Reiten sollte sich anfühlen wie ein Tanz in Leichtigkeit, mit einem Partner der sich locker und freudig bewegt. Es entsteht ein Gefühl der Leichtigkeit, sich zu fühlen wie eine Feder auf einer Wolke.

Es ist wichtig während der Arbeit, sich mit dem Pferd zu verbinden. Genau so wichtig ist es jedoch, sich nach der Arbeit wieder zu trennen. So bleibt jeder in seiner eigenen universellen Kraft. So kann es vermieden werden, dass das Pferd unerwünschte Symptome des Reiters aufnimmt. Oft ist zu beobachten, wie Pferde oftmals ihren Besitzern in vielem ähnlich werden.

„Beobachten ohne zu Werten und zu verurteilen“. Dieser Satz ist Petra sehr wichtig. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg und ungefragte Ratschläge oder Zurechtweisungen bringen gar nichts, nur Ablehnung.

„Die Freude an der Zusammenarbeit mit dem Pferd als Geschenk betrachten. Kommt ein neuer Reiter mit seinem Pferd zu mir, lasse ich diesen zuerst fühlen, wie sich das Pferd unter ihm bewegt, gelassen, oder verspannt? Wie bewegt sich der Schüler, welche Rückmeldungen erhalte ich von ihm? Ich arbeite nicht nach starren Anweisungen. Im leichten Sitz fühlen und beobachten wohin der eigene Atem fliesst? Dieser soll tief in den Bauch fliessen und nicht im oberen Bereich des Brustkorbs aufhören. Atmet der Reiter nur oberflächlich, atmet auch sein Pferd nur bis in den Brustkorb. Oft arbeite ich mit meinen Schülern zu Beginn nur Schritt und Trab, bis der Ablauf der Bewegung bewusst wahrgenommen werden kann. Dabei strebe ich eine Optimierung der Bewegungen beim Tier und Reiter an. Körperspannung soll vorhanden sein, aber nicht starr. Vor allem die Hände sollen im Rhythmus des Pferdes mitgehen. Gerne lasse ich meine Schüler per Video aufnehmen, um den Vor- und Nachher Unterschied aufzuzeigen.

Abschliessend noch eine Frage an Petra, ob sie denn bei Ihrer Arbeit im Sinne der Herzenssprache auf „gesprächigere“, „schweigsamere“ oder gar „verstockte“ Pferde treffe und wie sie damit umgeht?
„Jedes Pferd ist verschieden, jedoch sind sie meist sehr gesprächig und offen. Aus Erfahrung weiss ich, dass jedes Pferd bei gegenseitigem Vertrauen und Verständnis bei der Arbeit aufblüht und gesprächiger wird. Für mich ist es immer wieder ein Geschenk mit Pferden zu arbeiten. Ich will bei der Zusammenarbeit mit den Pferden dieses funkeln in ihren Augen wahrnehmen.

Kasten
Cosmogetic Healing“ ist ein Begriff der sich zusammensetzt aus Kosmos, Energie und Heilen. Das Verfahren kann unterstützend sein beim Erlernen von Selbstliebe, die Kraft der Gedanken positiv zu nutzen und sich die Macht des Unterbewussten vor Augen zu führen. Es gründet auf der Überzeugung, dass alltagstaugliche Spiritualität den Menschen in seiner Entwicklung fördert und auf seinem Weg liebevoll begleitet.

Dass die Theorie „Gedanken erschaffen Realität“ keinesfalls aus der Esoterikecke stammt, beweist die Quantenphysik. Jeder Gedanke erzeugt eine Schwingungsfrequenz, wobei sich negative und positive Gedanken deutlich in ihrer Frequenz unterscheiden.

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