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Hirnaussetzer? Das kann dagegen helfen

von | 28. Dez.. 2018

Wer ein sogenanntes Problempferd besitzt, hat oft schon eine Odyssee hinter sich. Es wurde vieles ausprobiert, gemacht und sich Hilfe gesucht. Buckeln, Steigen, Durchgehen, Schlagen oder Probleme wie Angst vor dem Hänger machen dem Besitzer und Pferd das tägliche Zusammenleben oft schwer.

Hirnaussetzer

warum „Fähnchenschwingen“ und Equikinetic manchmal helfen können

Autoren: Michael Geitner und Alexandrea Schmid

Wer ein sogenanntes Problempferd besitzt, hat oft schon eine Odyssee hinter sich. Es wurde vieles ausprobiert, gemacht und sich Hilfe gesucht. Buckeln, Steigen, Durchgehen, Schlagen oder Probleme wie Angst vor dem Hänger machen dem Besitzer und Pferd das tägliche Zusammenleben oft schwer.

Frühwarnsystem

Eine Kuh kann Angst auslösen

Angst vor unbekannten Gegenständen oder Situationen machen im Umgang mit 600kg Pferd die Sache auch nicht ganz ungefährlich. Nun, das Pferd ist ein Fluchttier und hätte es eben diesen Fluchtinstinkt nicht gut ausgeprägt, hatte es keine 50 Mio. Jahre überlebt. Die ganzen Sinnesorgane des Pferdes sind ein einziges Frühwarnsystem.

Hat ein Pferd gelernt vor einer bestimmten Situation Angst zu haben, ist es oft sehr schwer, das wieder zu korrigieren.

Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass das Pferd seinem Menschen zuhören kann. Dummerweise hat sich im Gehirn die Angst so viel Dominanz verschafft, das jegliche Versuche, dem Pferd zu erklären, dass es keine Angst zu haben braucht, ins Leere laufen.

Die Mandelkerne

Das Problem: etwa beim Anblick des gefürchteten Hängers, Kühe, manchen Tierarztes, des Hufschmiedes oder bei der Angst die Balance zu verlieren, regieren im Gehirn des Pferdes die Mandelkerne, welche von der Evolution der Säugetiere dafür „gemacht“ wurden.

Stresshormone blockieren jegliche Art klaren Denkens und das Pferd ist nur darauf programmiert, aus dieser Situation lebendig rauszukommen. In dieser Situation ist es dem Pferd sogar völlig egal, sich selbst zu verletzten, keine Rücksicht auf Verluste, nur der nackte Überlebensinstinkt, regiert in diesem Moment die Lage.

Es hat sozusagen einen Angstknoten im Gehirn. Dieser kann nur gelöst werden, indem wir das Pferd in einen lernfähigen Zustand bringen. Eine dafür wichtige Zutat heißt Konzentration auf eine bestimmte Sache.

Hat das Pferd Angst vor dem Hufschmied?

Konzentration

Bei der Equikinetic muss das Pferd während der gesamten Einheit konzentriert bei der Sache sein. Es lernt zuhören. Dadurch, ganz nach den biologischen Gesetzten use it or lose it, werden die für Angst zuständigen Areale im Gehirn kleiner und der Teil, der für die Konzentration zuständig ist, vergrößert sich.

Die Fahnenarbeit hat sich etwa auch beim Hufschmied bewährt. Das Pferd wird durch das Hin- und Herschwingen vom eigentlichen Problem abgelenkt. Der Adrenalinspiegel wird gesenkt und die Mandelkerne beruhigen sich. Das Fähnchenschwingen bietet eine wirkungsvolle Möglichkeit, das Pferd in einen konzentrierten, ruhigen Zustand zu bringen.

Ein guter Trainer oder erfahrener Pferdemensch hat nun die Möglichkeit, das Pferd aus einer anderen Ausgangslage heraus an den zuvor Panik verbreitenden Hänger oder die angsteinflößende Situation heranzuführen. Natürlich nicht im „Hauruck“-Verfahren, aber dem sonst so brenzligen Problem kann dadurch, dass es neu präsentiert wird, der Schrecken genommen werden.

Nur ein Pferd, das sich in einem positiven Zustand befindet und das nicht nur auf Flucht programmiert ist, ist wieder aufnahmefähig. Dadurch wird die Angst zwar nicht gelöscht, kann aber überschrieben werden.

Die Geitnerfahne im Einsatz


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