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Warum Stallhygiene wichtig ist

von | 29. Aug.. 2016

So richtig redet niemand darüber. Stallhygiene wird kaum je erörtert und es ist unklar, wie sehr diesem Aspekt in den einzelnen Betrieben Wertschätzung entgegen gebracht wird. Ein verantwortungsvolles Stallmanagement nimmt dieses Thema sehr ernst, denn schließlich geht es um die Gesundheit der eingestallten Tiere und derer, die diese Tiere täglich händeln, beziehungsweise Arbeiten im und um den Stall verrichten. 

Mangelnde Wertschätzung bei der Stallhygiene

13 Tipps für Dein Stallmanagement

Autorin: Klaudia Duif

So richtig redet niemand darüber. Stallhygiene wird kaum je erörtert und es ist unklar, wie sehr diesem Aspekt in den einzelnen Betrieben Wertschätzung entgegen gebracht wird. Ein verantwortungsvolles Stallmanagement nimmt dieses Thema sehr ernst, denn schließlich geht es um die Gesundheit der eingestallten Tiere und derer, die diese Tiere täglich händeln, beziehungsweise Arbeiten im und um den Stall verrichten. 

Natürlich ist Stallhygiene mit Aufwand verbunden. Zeitlich und finanziell.

Wünschenswert wäre es daher, dass sich auch Einsteller mit dem Thema intensiver auseinandersetzen. Denn erfahrungsgemäss werden bei der Wahl des passenden Stalls vor allem Fragen zu Preisen, Haltung und Rauhfütterung gestellt. Der Stallhygiene wird dabei kaum je Aufmerksamkeit geschenkt.

Was heisst Stallhygiene eigentlich?

Stallhygiene ist je nach Anlage in Art und Umfang bedarfsgerecht anzupassen.

Horsemanshipcenter

Das Horsemanshipcenter von Klaudia und Thomas Duif, Tanja Bever und Lance Minnick

Wir vom Horsemanshipcenter beachten dabei Folgendes:

  1. Urinstellen in den Stallungen werden wöchentlich intensiv entfernt, gereinigt und zum Trocken freigelegt. Die offenen Bereiche werden gekalkt.
  2. Wir verwenden ausschließlich Strohpellets als Einstreu. Denn Strohpellets haben eine hohe Saugkraft, stauben nur sehr wenig, trocknen die Hufe nicht aus, sind gut zu misten, haben ein geringes Mistvolumen und sind ökologisch durch Verwendung als Kompost einwandfrei vertretbar. Denn Einstreu mit Holzanteil hat im Gegensatz zu Strohpellets ein ungünstiges C (Kohlenstoff):N (Stickstoff) Verhältnis und der pH-Wert rutscht meist in den sauren Bereich.
  3. Wir sorgen dafür, dass unser Mist bester Kompost ist, der zur Düngung der Weiden dient, die nicht in Gebrauch sind. Ein Pferd produziert jährlich ca. 11t Mist plus Einstreu. Damit der Mist kein Abfallprodukt ist, sondern natürlicher Dünger, verwenden wir Plocher und der Misthaufen wir regelmäßig durchmischt, damit er dank Sauerstoff rottet und nicht fault. Bei der Kompostierung kontrollieren wir regelmäßig den pH-Wert. Kompost sollte einen pH-Wert von 7-9 aufweisen. 
  4. Weidemanagement ist ein weiterer Aspekt. Wir achten darauf, dass die Weiden regelmäßig gewechselt, abgeschleppt und gemulcht werden. So können wir eine Überweidung bzw. Geilstellen kontrollieren und Weiden können sich erholen.
  5. Der Pferdebestand wird regelmäßig entwurmt.
  6. Futter wird ausschließlich in dichten Tonnen aufbewahrt. Wir haben bei uns fast keine Mäuse und keine Ratten.
  7. Rauhfutter wird täglich kontrolliert. Wir legen Wert auf beste Lieferanten, bzw. decken einen Teil des Jahresbedarfs mit eigener Heuproduktion ab. Da es sich bei Rauhfutter um ein Produkt handelt, welches starken Schwankungen unterworfen ist, kann es auch vorkommen, dass Rauhfutter nicht unseren Qualitätsansprüchen entspricht – auch vom besten Lieferanten. Solche Ausnahmen werden entsorgt.
  8. Der Heuboden wird regelmäßig von Staub gereinigt.
  9. Angebrochene Rauhfutterballen werden bei Bedarf aufgeschüttelt, damit der erste Staub entfernt wird.
  10. Fütterung von Rauhfutter erfolgt in engmaschigen Heunetzen im Slow-Feeder System. So trennt sich nochmals Staub vom Heu. Der Rauhfutterbereich in den Stallungen wird täglich gereinigt.
  11. Wassertränken werden wöchentlich oder nach Bedarf gereinigt, das gilt auch für die Wasserstellen auf den Weiden. Keine veralgten oder stinkenden Tränken.
  12. Die Futterkammer wird ebenfalls staubfrei gehalten und wöchentlich gereinigt.
  13. Futterbehälter werden wöchentlich oder nach Bedarf gereinigt.

Qualität ist nicht zum Discountpreis zu haben

Man kann erahnen, dass Stallhygiene Aufwand ist. Auch deshalb bieten wir unsere Pensionspferdeplätze nicht für einen Discounterpreis an.

Unrealistisch tiefe Einstellpreise haben immer einen Preis; diesen bezahlen – mit ihrer Gesundheit – die Pferde oder die Menschen, die mit den Pferden umgehen.

Ich hoffe, der Artikel hat Dein Interesse geweckt, der Stallhygiene diejenige Aufmerksamkeit zu schenken, der sie bedarf.

Was ist DIR diese Stallhygiene wert?

 

Die Box ist gereinigt
Die Box ist gereinigt. Die Urinstellen können austrocknen

Gekalkte Urinstelle
Die Urinstellen sind gekalkt

Rotteförderung bereit zum Aufsprühen.
Die Rotteförderung steht bereit zum Aufsprühen.

Rotteförderung wird aufgesprüht
Die Rotteförderung wird aufgesprüht

Fertige Box mit Einstreu
Die fertige Box mit Einstreu

Gereinigte Futterkammer. Verschlossene Futtertonnen und abgedeckte Futterrationen.
Die gereinigte Futterkammer: Verschlossene Futtertonnen und abgedeckte Futterrationen.

Neue Einstreu im Laufstall.
Neue Einstreu im Laufstall.

Verteilen der Einstreu im Laufstall.
Verteilen der neuen Einstreu im Laufstall.

Fotos: Klaudia Duif, Thomas Duif


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Während 22 Jahren durfte ich Luna, meine wunderbare Trakehnerstute, als Partnerin und Lehrmeisterin in meinem Leben haben. Sie hat mich viel über das Wesen Pferd (aber auch über mich und über Menschen!) gelehrt und war letztendlich auch der Grund dafür, dass ich das Pferdeportal 4my.horse (neu: passion.4my.horse) ins Leben gerufen habe.

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