Himbeersirup.
Pferde lieben Himbeersirup
Pferde mögen Süsses, das war mir schon klar; aber wieso sollte es ausgerechnet Himbeersirup sein? Als ich auf Facebook über diese witzige Aussage gestossen bin, musste ich mich zuerst schlau machen, in welchem Kontext diese Erkenntnis geäussert wurde.
Aha, es ging hier um ein Problem, mit dem sich wohl schon sehr viele Pferdebesitzer konfrontiert gesehen haben: um
das Verabreichen der Wurmkur
Christine Weidmann, die Himbeersirup-Expertin, hat mir die Erlaubnis gegeben, ihre Erfahrung hier zu teilen:
“Beginne langsam mit sanften kreisenden Bewegungen rund ums Maul, immer bis zum Rückzugspunkt – dann wieder neu annähern. Jeden Tag ein wenig bis zu den Lippen. Wenn er es wieder akzeptiert, schmiere ein wenig Himbeersirup an deine Finger, bis er sich drauf freut. Wenn Du soweit bist, gib zuerst Himbeersirup oder einen Apfel und dann die Wurmkur, solange er noch leckt, dann realisiert er es nicht; dass eine Wurmkur nachfolgt.
Auch für andere Medikamente
Ich geb die Wurmkuren praktisch immer mit Himbeersirup – auch andere Medikamente – sie sollen ja Spass dran haben. Bei Langzeitpatienten kann es sogar vorkommen, dass sie schon gierig mit offenem Maul dastehen.
Man kann auch beginnen, mit offener Hand sie den Sirup von der Hand lecken zu lassen – so wie man ein Leckerli darbietet – ist halt etwas klebrig das Ganze – unverdünnt versteht sich – Melasse geht auch, aber Himbeersirup lieben die meisten mehr.
Einige Pferde müssen zuerst desensibilisiert werden auf die menschliche Berührung des Mauls. Sie müssen wieder Vertrauen gewinnen – und dies erreicht man mit Annäherung und Rückzug – langsam aber stetig – vielleicht Tage oder Wochen. Im schlimmsten Fall auf Distanz mit einem Gegenstand, Tellington Kreise sind aber viel besser.
Generell ist alles zu vermeiden, was an eine alte Erinnerumg anknüpft, welche das Problem wieder auslösen kann. Einfach einen anderen Weg wählen.
Beispiel: Ein Pferd welches das Gebiss nicht gern annimmt: zuerst mit vielen Äpfelchen füttern, dass das Maul so richtig schön eingespeichelt ist und den Kopf unten hält und irgendwann mit einem nächsten Apfelschnitz dann das Gebiss mit rein, vielleicht sogar mit geöffnetem Kopfstück – wie ein Halfter anziehen – wenn es auch beispielsweise auch mit Abwehr auf die Ohren reagiert.
Wichtig ist einfach eine andere Vorgehensweise, als was das Trauma reaktiviert.
Achtung: wir empfehlen generell, Wurmkuren nur zu verabreichen, wenn es wirklich nötig ist. Die beste Methode scheint es uns, in regelmässigen Abständen eine Kotprobe untersuchen zu lassen und gemäss der Laboranalyse zu entwurmen.
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