PASSION FRÜHLING 02/24
PASSION Frühling steht in den Startlöchern. Wie immer warten tolle und spannende Artikel auf Euch 🤩 Quo vadis, Pferd, heisst die brennende Frage im Editorial.
Pferde sind Meister der Körpersprache. Sie nehmen kleinste Veränderungen in Mimik und Gestik wahr. Deshalb finden wir über die Körpersprache einen natürlichen Zugang zum Pferd. Körpersprache bedeutet aber nicht nur, bewusste Signale mit dem Körper auszusenden. Ein ganz wichtiger und oft nicht bewusst eingesetzter Teil, ist die Orientierung und Positionierung im Raum. Also wo und in welcher Distanz zu einem anderen Individuum bewege ich mich im Raum.
Autorin: Nirina Meyer
Pferde sind Meister der Körpersprache. Sie nehmen kleinste Veränderungen in Mimik und Gestik wahr. Deshalb finden wir über die Körpersprache einen natürlichen Zugang zum Pferd. Körpersprache bedeutet aber nicht nur, bewusste Signale mit dem Körper auszusenden. Ein ganz wichtiger und oft nicht bewusst eingesetzter Teil, ist die Orientierung und Positionierung im Raum. Also wo und in welcher Distanz zu einem anderen Individuum bewege ich mich im Raum.
Pferdefreundschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie räumlich sehr nah beieinander stehen. Sie ruhen zusammen, fressen Kopf an Kopf oder kraulen sich gegenseitig ihr Fell. Diese Nähe beruht auf Freiwilligkeit, Vertrautheit und gibt Sicherheit. Wird eine Situationen unangenehm, wird natürlicherweise eine weitere räumliche Distanz hergestellt.
Jedes Individuum hat eine ihm eigene Individualdistanz, innerhalb derer es sich wohl fühlt. Wird diese Distanz von einem anderen Individuum absichtlich überschritten, findet eine Grenzüberschreitung statt, auf die sowohl Pferde als auch Menschen mit sogenannten Stressmustern reagieren: Agression, Flucht, Erstarren, oder willenlose Kooperation. Solche Stresszustände beim Pferd in seinen feinen Ausprägungen zu erkennen, ist keine Zauberei. Es verlangt aber eine genaue und geschulte Beobachtungsgabe und ein Erkennen von kleinsten Veränderungen in Mimik und Körperspannung.
Ein Beziehungskonzept zwischen Mensch und Pferd, das Stress reduziert und Wohlbefinden in den Vordergrund stellt, erfordert also einen bewussten und situationsangepassten Umgang mit Nähe und Distanz. Es muss erkannt werden, wann Grenzen überschritten werden, aber auch, wann Grenzen gesetzt werden müssen. Nähe kann nur Sicherheit geben, wenn es klare räumliche und emotionale Grenzen für beide Partner gibt.
Ist die Beziehung einmal geklärt, kann das Pferd mit einer enormen Leichtigkeit und Feinheit über Körpersprache und Raumpositionen gymnastiziert werden. Es kann sich mit wenig und feiner Hilfestellung entfalten und seine Bewegung selber optimieren und finden.
Sadko .G. Solinski, dessen Trainingsgrundsätze auf der Tradition der Berber und der Guardians in der Camargue basieren, beschreibt dieses Konzept äusserst genau. Leider finden seine Methoden nur wenig Beachtung in der Pferdeszene. Sie sind unpopulär, wohl auch deswegen, weil es ein sehr tiefes Einfühlen in das Wesen Pferd und viel Zeit und Raum braucht. Sie liefern keine einfachen Schnellfitness-Programme, sondern eine sehr interessante Körperarbeit mit dem Pferd, die immer weiter verfeinert werden kann.
Das longenunabhängige Longieren, wie es Bettina Schürer lehrt, basiert auf diesen Methoden. Während meiner zweijährigen Ausbildungs- und Arbeitszeit bei ihr, habe ich die Methode gelernt und seitdem mit ethologischen Erkenntnissen ergänzt. Auf dem Rosshof im Bödeli in der Nähe von Basel, seit 2013 von Silvia Scheuerer-Esslinger geführt, wird diese Methode seit Jahrzehnten praktiziert und gelebt. So haben meine Weiterbildungskurse „Feine Körpersprache“, die wir im Jahreszyklus anbieten, ein optimales zuhause gefunden.
In den ersten Modulen lernt man
Fortgeschritten Module:
Meine Aufgabe als Ausbilderin besteht oft darin, Stress in der Pferd-Mensch Beziehung zu ergründen und zu reduzieren und den Lernenden einen Weg hin zu einem positiven inneren Zustand zu zeigen. Auf dieser Basis können dann die nötigen körperlichen Fähigkeiten entwickelt werden, um bewusst, entspannt und präzise mit ihrem Pferd arbeiten und reiten zu können.
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